Solarenergie im Faktencheck: Was steckt hinter dem Sonnenstrom?
Sonnenstrom für alle
Solarenergie ist schon lange nicht mehr ausschließlich für Technikbegeisterte oder Eigenheimbesitzende interessant. Die Sonne als Energiequelle wird immer beliebter. Auf Dächern, Balkonen oder in Garagen produzieren sie Strom für den eigenen Bedarf. Gleichzeitig sind die Kosten für Solaranlagen in den letzten Jahren deutlich gesunken. Die Technik hat sich weiterentwickelt und neue Lösungen machen Solar auch für Mieter:innen attraktiv. Trotz dieser Entwicklungen kursieren viele Vorurteile. Was ist dran? Wir machen den Faktencheck.
Mythos 1: Solaranlagen lohnen sich nicht
Noch immer glauben viele, dass sich Solaranlagen erst nach Jahrzehnten rechnen. Das stimmt so nicht. Moderne Anlagen sind effizienter geworden. Gleichzeitig sind die Strompreise in den letzten Jahren gestiegen. Wer heute in eine Photovoltaikanlage investiert, spart oft ab dem ersten Tag.
Schon kleine Anlagen auf dem Balkon können die Stromrechnung spürbar senken. Wer den Strom direkt verbraucht, braucht keinen großen Speicher. So sinkt die Anfangsinvestition. Bei Eigenheimen amortisieren sich Dachanlagen oft nach zehn bis fünfzehn Jahren. Bei einer Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren bleibt genug Zeit für echten Gewinn.
Mythos 2: Bei schlechtem Wetter bringen Solaranlagen nichts
Entgegen einigen Behauptungen funktioniert Photovoltaik nicht nur bei Sonnenschein. Auch bei bedecktem Himmel erzeugen die Module Strom. Zwar etwas weniger, aber immer noch genug, um Haushaltsgeräte zu betreiben. In Deutschland liegt die durchschnittliche Sonneneinstrahlung bei rund 1.000 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Das reicht aus, um selbst in Norddeutschland lohnende Mengen Strom zu erzeugen.
Moderne Wechselrichter passen sich automatisch an die Lichtverhältnisse an. Selbst im Winter oder bei Regen erzeugt eine gut geplante Anlage Energie. Zudem zeigt die Praxis: Der Stromverbrauch ist im Sommer oft höher – zum Beispiel durch Kühlgeräte oder die Nutzung von Klimaanlagen. Genau dann liefert die Photovoltaikanlage besonders viel Energie. So ergänzt sich Angebot und Nachfrage auf natürliche Weise.
Mythos 3: Solar geht nur mit Eigenheim
Auch Mieter:innen können Solarstrom nutzen. Balkonkraftwerke machen es möglich. Diese Mini-Photovoltaikanlagen lassen sich einfach an der Balkonbrüstung befestigen und der Anschluss erfolgt direkt an eine Steckdose. Der erzeugte Strom fließt ins Haushaltsnetz und versorgt Geräte direkt. Die Geräte kosten meist zwischen 300 und 1.000 Euro. Eine Anmeldung beim Netzbetreiber ist notwendig, aber unkompliziert. In vielen Fällen reicht eine Info an die Hausverwaltung.
Ein weiteres Modell ist das Contracting: Hier wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Mietshauses installiert. Die Bewohner:innen beziehen günstigen Solarstrom direkt vom Anbieter. Das senkt Kosten – ganz ohne eigene Investition.
Mythos 4: Solarenergie lässt sich nicht speichern
Ein häufiger Irrtum: Solarstrom könne man nicht speichern, deshalb lohne sich die Investition nicht. Doch moderne Speicherlösungen machen genau das möglich. Sie sammeln überschüssigen Strom aus sonnenreichen Stunden und stellen ihn später zur Verfügung – etwa in der Nacht oder bei bewölktem Himmel. So lässt sich der Eigenverbrauch deutlich steigern.
Die Preise für Batteriespeicher sind in den letzten Jahren stark gesunken. Gleichzeitig ist die Technik sicherer und langlebiger geworden. Viele Systeme lassen sich flexibel erweitern oder mit anderen Geräten wie Wärmepumpen oder Wallboxen kombinieren. Wer sich nicht sofort für einen Speicher entscheidet, kann diesen oft nachrüsten.
Auch gemeinschaftliche Speicherlösungen sind auf dem Vormarsch. In Quartiersprojekten oder Mehrfamilienhäusern teilen sich mehrere Haushalte oft einen großen Speicher.
Mythos 5: Solaranlagen sind gesundheitsschädlich
Ein weiterer Mythos hält sich hartnäckig: Photovoltaikanlagen seien gesundheitsschädlich, etwa wegen Elektrosmog oder Strahlung. Diese Sorge ist unbegründet. Solaranlagen arbeiten mit Gleichstrom, der keinerlei Gefahr für die Gesundheit darstellt. Die elektrischen Felder, die durch Wechselrichter entstehen, liegen weit unterhalb der international empfohlenen Grenzwerte. Weder die Module noch die technischen Komponenten beeinflussen den menschlichen Organismus negativ. Fachgerecht installierte Anlagen gelten als sicher und emissionsfrei.
Bessere Technik und innovative Lösungen
Heute kann es regnen, stürmen oder schneien, aber die Solaranlage lohnt sich langfristig trotzdem. Die Effizienz moderner Solarmodule hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Neue Speicherlösungen machen Solarstrom unabhängiger vom Wetter. Zudem erleichtern smarte Steuerungen die Nutzung. Sie koordinieren Stromverbrauch, Speicher und Produktion automatisch. Das optimiert den Eigenverbrauch und senkt die Stromkosten weiter.
Interessant ist auch die Kombination mit anderen Technologien: Wärmepumpen lassen sich besonders effizient mit Solarstrom betreiben. Auch Elektroautos profitieren direkt vom eigenen Solarstrom – quasi der günstigste „Kraftstoff“ überhaupt.
Förderung nutzen
Wer in Solar investiert, kann auf Unterstützung bauen. Neben dem bundesweiten KfW-Programm bieten viele Bundesländer und Kommunen eigene Förderungen. Diese reichen von Zuschüssen für Balkonkraftwerke bis zu Krediten für große Anlagen.
Einige Regionen zahlen Boni für Speicher oder bieten Beratungen vor Ort. Förderprogramme ändern sich jedoch häufig. Es lohnt sich, vor dem Kauf nach regionalen Angeboten zu suchen. Verbraucherzentralen und lokale Energieagenturen helfen dabei. Auch Stromanbieter bieten manchmal Prämien für Kund:innen, die Solarstrom selbst erzeugen.
Darüber hinaus ermöglichen neue gesetzliche Regelungen mehr Flexibilität. Seit 2023 entfällt beispielsweise die Mehrwertsteuer beim Kauf vieler Solaranlagen. Das spart bis zu 19 Prozent der Anschaffungskosten.
Nicht nur gut fürs Klima
Wir wissen: Solarenergie senkt CO2-Emissionen und das schont das Klima. Doch auch wirtschaftlich lohnt sich die Investition. Strom aus eigener Produktion macht unabhängiger von Strompreisen. Wer einspeist, erhält eine feste Vergütung vom Netzbetreiber. Diese liegt aktuell zwar niedriger als früher, bietet aber Planungssicherheit. Zudem steigt der Wert von Immobilien mit Photovoltaikanlage. Sie gelten als zukunftssicher und energieeffizient.
Auch im sozialen Bereich spielt Solar eine Rolle. Projekte für gemeinschaftliche Energieversorgung ermöglichen es, Stromkosten zu senken und gleichzeitig lokale Wertschöpfung zu stärken. Energiegenossenschaften bieten Bürger:innen die Möglichkeit, sich direkt an der Energiewende zu beteiligen.
Blick in die Zukunft
Solarenergie bleibt ein zentraler Baustein der Energiewende. Neue Technologien wie Agri-Photovoltaik verbinden Landwirtschaft mit Stromerzeugung. Schwimmende Solaranlagen auf Baggerseen oder Speicherteichen erschließen zusätzliche Flächen.
Auch die Industrie setzt zunehmend auf Solar. Große Dachflächen bieten ideale Bedingungen. In Kombination mit Wasserstoff-Technologien entstehen neue Möglichkeiten, Strom zu speichern und vielfältig zu nutzen. Künftig könnten ganze Quartiere solar versorgt werden – vernetzt, effizient und unabhängig.
Fazit: Solar lohnt sich
Ob auf dem Hausdach, am Balkon oder auf der Garage: Solarstrom ist flexibler als viele denken. Die Technik ist ausgereift, die Preise fair. Wer sich informiert, findet passende Lösungen für fast jede Wohnsituation. Mythen rund um Unwirtschaftlichkeit oder fehlende Effizienz halten einer Prüfung kaum stand. Die Energiewende beginnt vor der eigenen Haustür.
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