Nachhaltigkeit
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Die NEW NiederrheinWasser GmbH hat 2021
ihre gesamte Prozesskette von Gutachtern der
Zertifizierungsstelle GUTcert aus Berlin auf den
Prüfstand stellen lassen: beginnend bei der
Gewinnung und Aufbereitung des Trinkwassers in ihren
acht Wasserwerken bis zum Übergabepunkt an das Verteilnetz.
Auch die Verbräuche in der Verwaltung wurden
untersucht. Das Ergebnis ist ein Meilenstein. Als einer
der ersten Trinkwasserversorger Deutschlands hat das
Unternehmen für 2020 das Zertifikat der Klimaneutralität
erlangt. Mehr noch: Die NEW-Gruppe will in absehbarer
Zeit insgesamt klimaneutral werden. „Da sind wir als
die kleinere Trinkwassersparte sozusagen die Speerspitze“,
freut sich Detlef Schumacher, Geschäftsführer
der NEW NiederrheinWasser. Doch bei allem Klimaschutz
bleibe für die Wassersparte eines zentral, ergänzt
er: „An erster Stelle steht bei uns die Qualität unseres
Trinkwassers, das wir 24 Stunden am Tag, sieben Tage
die Woche mit ausreichendem Druck liefern.“
VIELFÄLTIGE KLIMASCHUTZMASSNAHMEN
Bereits 2015 hatte das Unternehmen ein Energiemanagementsystem
nach Norm ISO 50001 eingeführt
und damit den Verbrauch von Energie und Ressourcen
in fast allen Bereichen kontinuierlich gesenkt. Im Zuge
dessen werden beispielsweise Pumpanlagen laufend
überwacht und optimiert. Das Ziel: energieverbrauchende
Prozesse so effizient wie möglich zu gestalten.
Auch der konsequente Umstieg auf Ökostrom trug
zum Zertifizierungserfolg bei, ebenso wie der Betrieb
von Notstromaggregaten mit nicht-fossilem Gas bei
eventuellen Stromausfällen. Zudem will das Unternehmen
perspektivisch in Photovoltaik-Anlagen auf seinen
Liegenschaften investieren und den Fuhrpark schrittweise
auf E-Mobilität umstellen. Zwei E-Fahrzeuge
sind bereits im Einsatz, acht weitere sind bestellt.
MITARBEITENDE IM BOOT
Zahlreiche Projekte bei der NEW NiederrheinWasser
GmbH haben die Einsparung von Energie zum Ziel.
Als jüngstes Beispiel führt Detlef Schumacher die
Optimierung der Einstellung der Absperrklappen vor
5.000
Tonnen CO2
pro Jahr spart die NEW Niederrhein-
Wasser bei der Trinkwasserproduktion
bereits heute ein.
„UNSER ANLIEGEN: ERSTKLASSIGES
TRINKWASSER, DAS
GANZ OHNE CO2-EMISSIONEN
VOM BRUNNEN BIS ZU IHNEN
INS HAUS KOMMT.“
Detlef Schumacher,
Geschäftsführer NEW Niederrhein-
Wasser GmbH
der Filteranlage am Wasserwerk Reststrauch an. „Das
senkt den Stromverbrauch der Pumpen erheblich.“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort – Schlosser,
Maschinisten und Elektriker – bringen die Projekte
mit ihrem Feedback voran und regen neue Aktivitäten
an. „Ein Energiemanagementsystem und die Zertifizierung
für Klimaneutralität funktionieren nur, wenn
alle voll dahinterstehen“, sagt Detlef Schumacher.
Die Kohlendioxid-Emissionen, die sich nicht vermeiden
ließen – sie entstehen etwa im Zusammenhang
mit Prozessen, bei denen dem Trinkwasser Kalk und
Kohlensäure entzogen werden – hat die NEW NiederrheinWasser
im Jahr 2020 über Klimaschutzprojekte
in Südostasien und Afrika kompensiert.
AUSGLEICH FÜR NICHT VERMEIDBARE EMISSIONEN
Die Kompensationsprojekte sind auf die Trinkwasserversorgung
und den Ausbau der entsprechenden
Infrastruktur fokussiert. Die hierfür erworbenen
CO2-Minderungs-Zertifikate tragen das Gold-Standard-
Siegel. Dieses stellt sicher, dass die Projekte Treibhausgase
reduzieren, sich positiv auf den Standort und
die sozialen Interessen der Bevölkerung auswirken.
Künftig will die NEW NiederrheinWasser für die Kompensation
verstärkt auf regionale Projekte setzen.
Außerdem steht im Frühjahr 2022 die Zertifizierung
für 2021 an. „Dazu wollen wir auch die Bestandsaufnahme
für unser Verteilnetz angehen. Hier streben wir
ebenfalls CO₂-Neutralität an“, so Detlef Schumacher.