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Mehr als ein Sechstel aller CO2-Emissionen in Deutschland
gehen auf unsere Ernährung zurück, hat das Statistische
Bundesamt errechnet. Damit liegen Essen und Trinken
in puncto Klimaschädlichkeit fast gleichauf mit dem
Sektor Mobilität. Hauptsächlich entstehen die Emissionen
bei der Erzeugung der Lebensmittel, hinzu kommen noch
lange Transportwege. Die gute Nachricht: Schon kleine
Verhaltensänderungen können dem Klima helfen, wenn
sich genügend Menschen danach richten.
Auch wenn der vegetarische oder vegane Lebensstil derzeit
voll im Trend liegt: Wurst, Fleisch, Milch, Butter und
Käse sind nach wie vor die Klassiker in deutschen Küchen.
Doch die Massentierhaltung verursacht Treibhausgase,
und es müssen dafür weltweit immer mehr Waldgebiete für
Weideflächen weichen. Rinder erzeugen außerdem große
Mengen Methan in ihren Mägen – ebenfalls ein Klimakiller.
Wer also nicht täglich Fleisch oder Wurst auf seinem Speisezettel
hat, lebt nicht nur gesünder, sondern isst für eine
intakte Umwelt gleich mit. Ein internationales Forscherteam
ZU SCHADE FÜR DIE TONNE
der University of Oxford hat errechnet, dass eine
weltweite Umstellung auf weniger Fleischkonsum die
Treibhausgasemissionen um mehr als die Hälfte verringern
könnte.
Saisonal einkaufen
Obst und Gemüse sind ebenfalls für den Ausstoß von CO2
verantwortlich. Lange Transportwege verbrauchen eine
Menge Energie und belasten das Klima. Verbraucherschützer
raten daher, zu saisonalen Lebensmitteln aus der
Region zu greifen. Äpfel, Birnen oder Rhabarber, Feldsalat,
Grünkohl oder Spargel – eine reiche Palette an heimischem
Obst und Gemüse sorgt für Abwechslung. Direktvermarkter
und Landwirte bieten häufig Erzeugnisse aus
eigenem Anbau an. Produkte aus dem Gewächshaus belasten
das Klima bis zu 30 Mal mehr mit CO2 als Freilandfrüchte
und -gemüse. Bioäpfel ohne Verpackung oder im
Papierbeutel haben eine bessere Klimabilanz als Äpfel in
der Plastikfolie.
UMWELTTIPP " ERNÄHRUNG
DAS KLIMA
ISST MIT
BEIM ESSEN TREIBHAUSGASE EINSPAREN? DAS HÖRT SICH
ERST EINMAL ABWEGIG AN, IST E S ABER GAR NICHT.
In Deutschland werden jährlich etwa elf Millionen Tonnen
Lebensmittel weggeworfen. Die Bundesregierung hat sich
zum Ziel gesetzt, bis 2030 in einem gemeinsamen Kraftakt
die Nahrungsmittelabfälle zu halbieren. Landwirte, Verarbeiter,
Handel, Gastronomie und Verbraucher – alle sollen dabei mitmachen.
Ein Erfolg wäre nicht zuletzt gut für die Umwelt,
denn auch weggeworfene Lebensmittel haben Treibhausgase,
Gewässer- und Bodenbelastungen verursacht. Das können wir
Verbraucher tun:
Planen und nicht zu viel einkaufen. Ein Blick in den Kühlschrank
vor dem Einkauf hilft, Doppeleinkäufe zu vermeiden.
Am besten überlegt man sich einen Speiseplan für die ganze
Woche, notiert die benötigten Lebensmittel und gleicht die Liste
mit den Vorräten ab. Zurückhaltung ist bei billig angebotenen
Großpackungen geboten. Sie übersteigen oft den Bedarf.
Probieren statt wegwerfen. Nicht alle Lebensmittel, deren
Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, müssen in den Abfall.
Besser ist es, auf seinen Geruchs- oder Geschmackssinn
zu vertrauen und selbst zu entscheiden.
Richtig lagern. Lebensmittel in getrennten Gefäßen aufzubewahren,
verlängert ihre Lebensdauer. Leicht Verderbliches
wie Fleisch und Fisch gehören in die unterste Etage des
Kühlschranks, wo es am kältesten ist. Eier, Butter und Getränke
sind in der Tür gut aufgehoben.
Reste kreativ verwerten. Essensreste einfrieren oder im
Kühlschrank aufbewahren – dann können sie am nächsten
Tag aufgewärmt oder für neue Gerichte verwertet werden.
Aus Resten lassen sich leckere Mahlzeiten, Saucen oder
Fruchtshakes zaubern. Anregungen gibt es zum Beispiel
unter www.restegourmet.de
oder www.zugutfuerdietonne.de
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/www.restegourmet.de
/www.zugutfuerdietonne.de