„WANN IMMER WIR
HELFEN KÖNNEN, TUN
WIR DAS.“
Uschi Hartmann
NEUE SERIE: S TELLEN SIE IHREN VEREIN VOR!
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Für viele ist der ausrangierte blaue
Schulpavillon an der Schulstraße in Marienberg
zum Zuuchtsort geworden.
Für Obdachlose, für Menschen, die nur
wenig haben zum Leben oder einfach
nur einsam sind. Uschi Hartmann und
ihr Team kümmern sich. Ihr Verein
„Obdachlosenhilfe – Gemeinsam für
Menschen in Not“ hat dort seine Basis,
ist Lager, Treffpunkt und Aktionsäche
zugleich. „Wann immer wir helfen können,
tun wir das“, sagt Uschi Hartmann,
die erste Vorsitzende des Vereins. Ihre
dunklen Augen blitzen. Sie, die voller
Tatkraft ist, hat mit ihrem Ehemann Willi
und Mitstreitern den Verein vor vier Jahren
gegründet. „Alle motzen, was in der
Welt passiert, dabei können wir vor der
eigenen Haustür so viel tun“, stellt die
55-Jährige fest. Ihr Mann ist Pensionär,
sie inzwischen auch. „Wir haben unser
Auskommen“, sagt die dreifache Mutter.
Offene Tür
Immer mittwochs zwischen 14:00 und
18:00 Uhr öffnet der Verein „sein Lager“.
In der Kleiderkammer gibt es Jacken,
Hosen, Hemden, Kinderkleidung
oder Spielsachen für einen Minipreis.
„Der muss sein, sonst wird alles gleich
wieder weiterverkauft“, so Hartmann.
Tierfutter in schweren Säcken, kleinen
Tüten und Dosen stapeln sich in einem
der hinteren Räume neben Näpfen,
Hundeleinen, Transportboxen und sogar
Vogelkägen: die Futterkammer. Dafür
ist Sandra Lenzen, die Geschäftsführerin
des Vereins, zuständig. Jeden zweiten
Mittwoch können sich Obdachlose
und Familien, die Hartz IV, eine Mini-
Rente oder Sozialhilfe beziehen, Leckerchen
für ihre tierischen Gefährten abholen.
„Gerade sie haben zu ihren Tieren
eine besonders innige Beziehung“, sagt
die fünffache Katzenmutter. Nebenan
duftet es bereits nach heißem Kaffee.
Bunte Tische und Stühle laden zum Verweilen
ein. In der abgetrennten Küchenzeile
des großen Raums schwingt Uschi
Hartmann mittwochs gern den Kochlöffel
für 30 bis 40 und am letzten Samstag
des Monats auch schon mal für 100
Personen. „Jeder, der will, kann hier
mitessen.“ Obdachlose kommen, die alleinerziehende
junge Mutter mit ihrem
Kind oder die einsame Seniorin mit der
Mini-Rente. Mal gibt es Spaghetti bolognese,
dann wieder eine heiße Suppe,
Salate und vieles mehr – je nachdem,
welche Lebensmittel gerade gespendet
wurden. Einen Teil des Essens bringt
der Verein später ins Jugendzentrum
am Ort oder ins Obdachlosenheim nach
Heinsberg. Auch ein kleines Kaffeekränzen
aus Senioren trifft sich hier mit
Uschi Hartmann – für sie eine echte
Herzensangelegenheit.
Auf Spenden angewiesen
Etwas irritierend sind die Regale an den
Wänden: Nippes, Vasen, Döschen, Kerzenständer
stehen fein säuberlich neben
österlicher Deko, Modeschmuck,
kleinen Haushaltgeräten oder Schultaschen.
„Das ist unser Schnäppchenmarkt“,
sagt Willi Hartmann. Der Verkauf
laufe gut, vieles werde bereits über
Facebook vorbestellt und dann abgeholt.
Die Einnahmen investiert der Verein
sogleich wieder: für die Miete des
Pavillons, für Versicherungen oder direkt
in seine Schützlinge. Als Kassierer
hat Willi Hartmann die Finanzen fest im
Griff. Die restlichen Tage der Woche
HELFEN S IE M IT!
Spendenkonto:
Obdachlosenhilfe – Gemeinsam für
Menschen in Not e. V.
KSK Heinsberg
IBAN: DE45 3125 1220 1401 0086 91
Ganz bequem online spenden können
Sie mit PayPal auch unter
www.obdachlosenhilfe-gemeinsamfür
menschen-in-not.de
Tierfutterspenden sind besonders
gefragt. Sie werden immer mittwochs
von 16:00 bis 18:00 Uhr in der Schulstraße
38, 52531 Übach-Palenberg,
angenommen.
sammeln die Mitglieder die Spenden
ein, die ihnen telefonisch oder per Mail
angeboten werden. Bis nach Stolberg,
Aachen, Erkelenz, Heinsberg oder Geilenkirchen
fahren sie dann. Im Herbst
2018 freute sich die Obdachlosenhilfe
über Geld aus dem Topf der NEW-Vereinsförderung.
Beliebt sind auch die
jährlichen Events des Vereins: der Trödelmarkt,
der Familientag, der Adventsbasar
oder der Reibekuchentag im
Frühjahr. Und wenn es draußen bitterkalt
ist, packt Uschi Hartmann ihren
Bollerwagen, verteilt Schlafsäcke, belegte
Brötchen und heißen Kaffee an
Obdachlose auf der Aachener Domplatte.
„Jeder Mensch hat eine Würde und
muss beachtet werden“, ndet sie. Einige
Obdachlose hat der Verein schon
dazu gebracht, wieder sesshaft zu werden,
hat Familien zusammengeführt und
nanzielle Engpässe überbrückt. Aber
alles mit Maß und nach dem Motto: Hilfe
zur Selbsthilfe.
Menschen prägen ihre Vereine, Vereine machen Städte und
Gemeinden lebenswert. In unserer neuen NiederRheiner-
Serie „Vereinsleben“ stellen wir Menschen und ihr Engagement
im Verein vor. In den Geschichten soll es um Aktuelles,
Historisches, Alltag, Pläne, Wünsche oder Sorgen
gehen – eben um alles, was Vereine ausmacht. Dazu hoffen
wir auf Mitglieder, die sich bei uns melden.
Sie sind ehrenamtlich in einem Verein aktiv und möchten uns
Ihre Geschichte erzählen?* Dann kontaktieren Sie uns bitte
per E-Mail an kundenmagazin@new.de
J E T Z T
B E W E R B E N !
Oder schreiben Sie an
NEW AG – Kommunikation – Odenkirchener Straße 201,
41236 Mönchengladbach. Das benötigen wir von Ihnen: den
Namen des Vereins, eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse,
unter der wir Sie erreichen können, sowie eine kurze
Begründung, was Ihren Verein für Sie besonders macht.
* Es können nur Vereine im Erscheinungsgebiet des „NiederRheiner“ (siehe Karte auf S. 14) berücksichtigt
werden. Die NEW AG behält sich die Auswahl des Vereins vor, der in Heft 02/2019 oder in
einer späteren Ausgabe vorgestellt wird. Es besteht kein Anspruch auf Auswahl und Vorstellung Ihres
Vereins. Die uns mitgeteilten persönlichen Daten werden ausschließlich für die Kontaktaufnahme
gespeichert und verwendet.
/menschen-in-not.de
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