EINFACH ERKLÄRT " WIE FUNKTIONIEREN LEDS?
KLEINE BUNTE ALLESKÖNNER
ÜBERALL, W O E S F UNKELT, S IND S IE I M S PIEL: DI E L EDS. B ESONDERS J ETZT, V OR W EIHNACHTEN.
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Nele und auch ihre jüngere Schwester
Lena (siehe Titelbild) lieben den Advent,
die Lichterketten, die leuchtenden
Sterne und glitzernden Fensterbilder.
„Das ist immer so schön gemüt -
lich“, schwärmt die neunjährige Lena.
Besonders, wenn ihre Mama Tanja
abends das Wohnzimmerlicht herunterdimmt.
Aber heute ist ja NEW-Experte
Marc-André Müller zu Besuch,
um Licht ins Dunkel zu bringen.
Bei den Mädchen zu Hause stecken
LEDs in fast allen Wand- und Deckenleuchten.
Einzeln sind sie ganz winzig,
das wissen die Mädchen schon. „Und
deswegen sind sie überall einsetzbar“,
erklärt Marc-André. Meistens stecken
dann aber mehrere LEDs in einer
Leuchte neben-, übereinander oder im
Kreis. Das erkennt man sehr gut bei
den Rücklichtern am Auto oder bei Taschenlampen.
Leuchtende Kristalle
Lena kramt eine Lichterkette aus einem
Karton mit Weihnachtsdeko hervor.
Mit der Lupe wollen sich die
Schwestern eine einzelne LED mal genauer
angucken. Unter der Plastikhaube
des Lämpchens blitzen zwei Drähte
hervor. „Was ist das?“ Auf dem acheren
Draht hat Nele etwas entdeckt.
„Das ist ein Halbleiterkristall, ein winziger
Elektronikchip, der mit positiven
und negativen Elektronen gefüllt ist.
Fließt Strom hindurch, wird er zum
Leuchten gebracht“, erklärt Marc-
André. Er „emittiert“ Licht. Die Abkürzung
LED steht für „Licht emittierende
Dioden“, erfahren die Mädchen.
Das wollen sie jetzt mal testen und
schließen die Lichterkette an den
Strom an. Tatsächlich, die winzigen
Chips strahlen ganz schön hell. „Dabei
verbrauchen sie viel weniger Strom als
die früheren Glühbirnen“, erzählt
Marc-André. „Glühbirnen?“ – Lena
blickt den Besucher fragend an. Ihre
ältere Schwester Nele hingegen kennt
sie aus der Schule: „Glühbirnen wurden
ganz heiß“, erinnert sie sich. „Bis zu
250 Grad heiß“, ergänzt Marc-André.
„Nur ein Zehntel des Stroms haben sie
in Licht umgewandelt und mit dem
Rest das Zimmer gewärmt.“ Deshalb
sind die Energieverschwender in der
Europäischen Union heute auch verboten.
Warmes Licht, kaltes Licht
Lena nimmt die Lichterkette in die
Hand. „Kalt“, stellt sie fest. „Und welche
Farbe hat das Licht?“, fragt Marc-
André. Weiß? Hellgelb? Die Mädchen
sind sich nicht ganz einig. Worauf der
NEW-Experte hinaus will: Licht besitzt
eine Eigenfarbe – die Lichtfarbe, auch
Farbtemperatur genannt. „Auf der
LED-Verpackung wird sie in Kelvin angegeben.
Je kleiner die Kelvin-Zahl,
desto wärmer und gemütlicher wirkt
das Licht“, erklärt Marc-André. In
Wohnräumen nutzt man deshalb
warmweißes Licht mit etwa 2.700 Kelvin.
Im Keller, bei Außenleuchten oder
in Büros dürfen es auch gerne 6.000
Kelvin sein. Dann ist das Licht kaltweiß
und macht wach, so wie die Mittagssonne
am strahlend blauen Himmel
– genau richtig zum Arbeiten.
Und noch eine Angabe auf den LEDVerpackungen
ist wichtig: die Lumen-
Zahl. Sie gibt an, wie hell die LED
leuchtet. „600 Lumen sind schon sehr
hell – vergleichbar mit der 60-Watt-
Glühlampe von früher“, sagt Marc-
André. Nur kann die Lichtausbeute
heute nicht mehr in Watt angegeben
werden, denn LEDs haben deutlich
weniger Watt als Glühlampen.
„Das ist ja gerade ihr Vorteil, denn
weniger Watt heißt weniger Stromverbrauch“,
erklärt der Experte. Gute
LED-Leuchten halten übrigens 15 bis
20 Jahre lang durch. „Stellt euch vor,
wie alt ihr dann seid“, scherzt Marc-
André. Die Mädels blicken entsetzt.
Disco im Wohnzimmer
Genug Lernstoff für heute! „LEDs können
doch auch buntes Licht?“, hakt
Nele hoffnungsvoll bei Marc-André
nach. Auf der Party zu ihrem elften
Geburtstag jedenfalls hatte ihr Vater
die LED-Strahler im Wohnzimmer mit
seinem Smartphone dazu gebracht, im
Takt der Musik die Farbe zu wechseln.
„Klar, die Light-Show kann beginnen!“
Marc-André hat zwei weiße LED-Bänder
mitgebracht, die man auf Möbel
oder Wände kleben kann. Stecker rein,
Deckenlicht aus und schon ist das
ganze Wohnzimmer in rote Farbe getaucht.
„Krass, wie funktioniert das?“,
will Nele wissen. Marc-André tippt auf
den Farbkreis auf seinem Smartphone.
„In dem weißen Licht der LED sind
schon alle Farben versteckt: Rot, Grün
und Blau. Und mit dieser App könnt ihr
die unzähligen Farbtöne ansteuern, die
dazwischen liegen.“ Sagt’s und lässt
den Raum abwechselnd in Gelb und
Pink leuchten. Nicht nur Nele ist ge-
asht, auch Lena: „Wie toll – die leuch-
tenden Bänder hätte ich gern für mein
Zimmer!“
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