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ENGAGEMENT " ERKELENZER TAFEL HILFE FÜR DIE, DIE WENIG HABEN NEW-FÖRDERUNG FÜR ENGAGEMENT Mit 70.000 Euro pro Jahr fördert die NEW ehrenamtliches Engagement am Niederrhein. Eingetragene Vereine aus Viersen, dem Kreis Heinsberg und Mönchengladbach können sich mit Projekten bewerben, die sich durch Nachhaltigkeit, soziales Engagement, Innova- tion und Eigeninitiative auszeichnen. Zweimal jährlich werden 35.000 Euro NEW-Vereinsförderung ausgeschüttet. Haben Sie auch ein Projekt, das unterstützenswert ist? Dann schicken Sie uns gerne Ihre Bewerbung! Infos unter www.new.de/vereinsfoerderung 9 Weihnachtspakete Highlight im Dezember sind die Weihnachtspakete mit Kaffee, Tee, Nudeln, Mehl, Zucker, Gebäck oder Wurst. Haltbar müssen die Lebensmittel sein. 2016 schnürten Privatleute, Schulen, Kindergärten und viele andere 900 Pakete. Für 2017 können Pakete noch am 14. und 18. Dezember an der Krefelder Str. 5a abgegeben werden (07:00 bis 10:30 Uhr oder 12:30 bis 16:00 Uhr). Die Erkelenzer Tafel erhielt in diesem Jahr eine Finanzspritze aus der NEW-Vereinsförderung (siehe unten). Jeder kann die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer unterstützen. Spendenkonto: Kreissparkasse Heinsberg, BLZ 312 512 20, Konto- Nr. 1400 028 138 ANDEREN HELFEN, IHNEN E INE FREUDE B EREITEN, HOFFNUNG GEBEN: DAS T EAM DER ERKELENZER TAFEL UM USCHI UND M ANFRED FRÖHLICH M ACHT DAS TAG FÜR TAG. WIE SELBSTVERSTÄNDLICH, GEBEN S IE DENEN, DIE W ENIG H ABEN. DE R AUFWAND FÜR IHR EHRENAMTLICHES ENGAGEMENT IST ENORM. Die Metalltür des schmucklosen Anbaus an der Krefelder Straße 5a ist für viele, die hierher kommen, das Tor zu einem kleinen Paradies: zur Erkelenzer Tafel im Keller des Gebäudes. Hier ist Platz für einen Gefrier- und Kühlraum, ein großes Lager, ein Büro plus eine Ecke für die Mitarbeiter und ein ganz besonderer Raum. Graue Regale sind hier bis zur Decke vollgepackt mit Körben, in denen frische Salate, Möhren, Tomaten, Äpfel, Radieschen, Brokkoli, Wirsing oder Blumenkohl leuchten. Auch Brote, Schokolade, Tees oder Getränketüten, selbst Babynahrung und Katzenfutter nden sich hier. Für Würstchen, Aufschnitt und Milchprodukte gibt es im Nebenraum große Kühlschränke. Alles Lebensmittel, die Supermärkte, Einzelhändler, Privatleute oder Bauern gespendet haben, Tag für Tag, Woche für Woche. „25 Tonnen Lebensmittel retten wir so im Jahr vor der Vernichtung“, sagt Manfred Fröhlich, Vorsitzender des Erkelenzer Tafel e.V., den er 2006 gegründet hat. Der 74-Jährige ist für Organisation und Finanzen zuständig, Ehefrau Uschi (70) für den Tafelladen. Ein Mix aus allem Der Verein rettet die Lebensmittel für Menschen, die wenig haben, von Sozialhilfe oder Hartz-IV leben müssen. 500 Personen, inklusive der Kinder und Partner, sind es in der Woche. „Und es werden immer mehr, die von Grundsicherung leben müssen, Familien, Flüchtlinge und viele Rentner“, weiß Manfred Fröhlich. Gegen Vorlage einer Bescheinigung der Ämter stellt Fröhlich für „seine“ Kunden Ausweise aus und registriert sie, wenn sie kommen. Zwei Mal die Woche, montags und donnerstags zwischen zwei und vier Uhr nachmittags, geben Uschi Fröhlich und ihre Helfer die Ware aus. Große Einkaufstaschen mit einem Mix aus allem, was in den Kisten steckt. „Bei uns bekommt jeder genug gegen einen Obolus von 1,50 Euro“, sagt Uschi Fröhlich. „Unsere Kunden sollen schon das Gefühl eines echten Einkaufs haben.“ Eine Vollversorgung sei es aber nicht. „Mit dem bei uns gesparten Geld sollen sie sich mal etwas gönnen.“ Einen Freibadbesuch für die Kinder oder einen Kaffee auf dem Markt. Helfen steckt an Was treibt die Fröhlichs an? „Als ich Rentner wurde, suchte ich eine Aufgabe im sozialen Bereich, durch Zufall traf ich dann einen Bekannten, der sich bei einer Tafel engagierte“, erzählt Manfred Fröhlich und ergänzt: „Wir haben keine Kinder, es ist einfach ein gutes Gefühl, anderen zu helfen.“ Seine Frau nickt und lacht. Ihre Begeisterung steckt an, motiviert auch immer wieder andere mitzumachen. Wie etwa Iris Hamacher, die von Anfang an dabei ist, wie 90 Prozent der mittlerweile 32 ehrenamtlichen Mitarbeiter. Meist hilft Iris Hamacher bei der Ausgabe der Ware und springt auch schon mal an den Vormittagen ein. Schließlich steckt hinter dem adrett sortierten Tafelladen jede Menge Arbeit. An jedem Werktag fahren drei Hel- fer frühmorgens mit dem Lieferwagen des Vereins bis zu zwölf Märkte an – bis nach Köln, Aachen oder Mönchen- gladbach. In Erkelenz angekommen, wäscht, sortiert und verstaut das Team die Ware. Gut 140 Arbeitsstunden kommen da pro Woche zusammen.


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