EINFACH ERKLÄRT " VERMESSEN UND DOKUMENTIEREN WIE KOMMEN DIE VERSORGUNGSLEITUNGEN BAUSTELLEN S IND L ÄSTIG, ABER UNVERMEIDBAR, U M DIE S TROM-, GAS- UND WASSERLEITUNGEN F IT Z U H ALTEN, WEISS L EONIE. ABER BUDDELN DI E AUCH IMMER A N DE R R ICHTIGEN S TELLE? ABSOLUT, MEINT IHR ONKEL. THOMAS BOXHAMMER L EITET DI E VERMESSUNG UND L EITUNGSDOKUMENTATION DE R NEW NETZ UND Z EIGT SEINER NICHTE, WARUM E R S ICH D A S O S ICHER IST. Ein ganz großer Technikfan ist Leonie nicht – Sprachen und Bücher ndet sie spannender. Geht es aber um ihr Smart- phone oder die „hippsten“ Apps, ist die 14-Jährige hellwach. Gut so, denkt sich Thomas Boxhammer und nimmt die Nichte mit zur Arbeit. Bei der NEW Netz leitet er das Team, das die Strom-, Gas- und Wasserleitungen vermisst und dokumentiert. Bevor es auf die Baustelle geht, zeigt er ihr, wie „hipp“ und digital er und seine Kollegen sind. Zwei große Monitore stehen auf seinem Schreibtisch. Feine Linien ziehen sich darüber, umrahmen verschieden große Flächen. „Das sieht ja aus wie ein Schnittmuster!“, stellt Leonie belustigt fest. „Die hellblaue Linie hier“, Thomas zeigt auf einen Bildschirm, „ist eine Stromleitung, die wir gerade neu legen.“ Die schwarzen Punkte auf der Linie haben die Kollegen draußen auf der Baustelle abgemessen. Thomas zeigt auf das Gerät neben der Tastatur, das aussieht wie ein Uralt-Handy mit vielen Knöpfen: „Und damit übertragen wir jetzt die Koordinaten der Stromleitung ins digitale Feldbuch hier IN DEN COMPUTER? auf dem Bildschirm.“ Vor 2004 war dieses Buch noch ausschließlich ein Papierformular, in das die Messergebnisse per Hand eingetragen wurden. „Digital gibt es viel weniger Fehler“, sagt der Onkel. Ein „Buch“ mit Rohren und Kabeln „Und was sieht man auf dem zweiten Bildschirm?“, fragt Leonie. „Dahinter verbirgt sich unser Geograsches Informationssystem, kurz GIS“, erklärt ihr Onkel. Alles, was in den Feldbüchern verzeichnet ist, ist auch automatisch im GIS und noch viel mehr. Etwa, welches Material für welche Leitungen und Rohre verwendet wurde, wann sie verlegt worden sind. In der Datenbank ist das ganze Strom-, Gas- und Trinkwasserleitungsnetz der NEW gespeichert. Auch die genaue Lage von Muffen, Hydranten und Schiebern, mit denen Wasser- und Gasrohre abgesperrt werden können, kennt das GIS. „So können wir besser planen, wo etwas erneuert werden muss und Bauherren zeigen, wo welche Leitungen, Anschlüsse und Rohre liegen“, erklärt Thomas. Und wie sieht das alles in Natura aus? Kein Problem. Thomas und Leonie steigen in ein weißes NEW-Auto, streifen sich jeder eine gelbe Warnjacke über und fahren zur Rheinstraße, dorthin, wo das neue Stromkabel verlegt wird. Zwei gelbe Behälter, ein Dreibein-Stativ, ein Messstab und der Vermessungstechniker Markus Nacken kommen auch mit. „So sieht das also unter der Erde aus“, stellt Leonie fest. Zu ihren Füßen zwischen ein paar Bäumen liegt eine halb ausgeschachtete Grube mit dicken, schwarzen Stromkabeln und Leerrohren drin. Himmlisch genaue Koordinaten Markus Nacken stellt den Messstab auf ein Kabel. Darauf steckt ein GPS-Gerät, das mit der Hilfe von Satelliten im All den Ausgangspunkt für die Vermessung festlegt. Für weitere Einmessungen brauchen die Männer jetzt ein anderes Gerät, den gelben Tachymeter, den sie einige Meter entfernt auf das Stativ aufbocken. „Wenn es zu sehr verschattet ist, wie hier durch die Bäume, reicht GPS allein nicht aus“, erklärt Thomas. Aber mit dem Tachymeter kann man Punkte auch ohne himmlische Hilfe ganz x einmessen. Auf dem Messstab, den Markus durch das Guckloch anpeilt, steckt jetzt ein Prisma. Das wirft den Lichtstrahl zurück, den das Messgerät aussendet. Mit diesem Trick kann jeder Messpunkt auf dem Stromkabel genau errechnet werden. Die Koordinaten werden dokumentiert und später ins GIS überspielt. Und Monteure und Tiefbau rmen erhalten Auszüge daraus. „Damit die genau wissen, wo sie buddeln müssen“, sagt Leonie. Ihr Onkel Thomas nickt zufrieden. Mehr zum Thema siehe auch in der Rubrik „Moment mal“ auf Seite 18. 22
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