Symbol für die gute Verbindung zwischen Hochschule und NEW

06.11.2015 –

Das NEW-Blauhaus ist das Innovationsprojekt von NEW und Hochschule Niederrhein. Es zeigt die enge Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft in Mönchengladbach.

„Das NEW-Blauhaus symbolisiert nicht nur die gute Kooperation zwischen der NEW als regionalem Wirtschaftsunternehmen und der Hochschule Niederrhein, es steht darüber hinaus sinnbildhaft auch für den verantwortlichen Umgang mit der Ressource Energie und wird zukünftig der Ort für die Bündelung innovativer Projekte und Geschäftsfelder der NEW sein“, so Armin Marx, Vorstand der NEW AG.

Das moderne 4.000 Quadratmeter große Energieeffizienz-Zentrum auf dem Campus der Hochschule Niederrhein wird von der Hochschule und der NEW gemeinsam genutzt. Der fünfeckige Baukörper zeichnet sich unter anderem durch seine Fassade aus gegeneinander geneigten, blau schimmernden Photovoltaik (PV)- und Glaselementen aus. 77 PV-Module an der Fassade und 230 Module auf dem Dach liefern so viel Strom, dass der gesamte Energiebedarf des Gebäudes gedeckt wird. Jährlich werden so 110 Tonnen schädliches CO2 eingespart. Der nachhaltige Ansatz als Nullenergiehaus setzt sich im Inneren fort, wo eine Energiezentrale die Energieversorgung nach neuestem Stand der Technik sichert.

Die Architektur stammt vom Aachener Büro „kadawittfeldarchitektur“, das mit der Minto-Außengestaltung bereits Maßstäbe gesetzt hat. Neben der blauen Fassade wurden auch im Inneren des Gebäudes mit einem Farbkonzept für jede Etage Akzente gesetzt. „Kein anderes Gebäude spiegelt so gut unser Selbstverständnis wider wie das NEW-Blauhaus: Es ist ein innovatives, hoch energieeffizientes Gebäude, das die funktionierende Kooperation zwischen der Hochschule Niederrhein und der Wirtschaft der Region symbolisiert. Ich freue mich für unsere Studierenden, die in besonderem Maße von der fortschreitenden Erweiterung und Modernisierung unseres Campus‘ in Mönchengladbach profitieren“, so Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein. Das Gebäude wurde vom Generalunternehmer Frauenrath BauConcept gebaut.

Serviceangebote der NEW

Das Erdgeschoss des NEW-Blauhaus ist die Anlaufstelle für die Kunden der NEW. Hier ist die Abteilung „Energienahe Dienstleistungen“ mit ihren Beratungsangeboten, wie die Energieberatungsgespräche, zu Hause. Die Mitarbeiter im hochmodernen KundenCenter stehen den Bürgern bei Fragen nach den besten Tarifen zur Verfügung. Das KundenCenter ist auch der erste Ansprechpartner für alle weiteren Dienstleistungen der NEW. Zum Beispiel das Angebot NEWwärme (Heizungscontracting) oder das NEW EnergieDach (selbst erzeugter Solarstrom). Auch bei Fragen zur Rechnung und zur Abschlagsberechnung stehen die Mitarbeiter gerne Rede und Antwort. Die Schulkontaktpflege wird um ein Energielabor (das Innovatorium) erweitert und die „NEW-Blauschmiede“ ist die Anlaufstelle für junge Existenzgründer.

Energiezentrale und „Showroom“

Die konsequente Umsetzung des nachhaltigen und ressourcenschonenden Ansatzes spiegelt sich auch im Innern des Neubaus wider: Das NEW-Blauhaus wurde im Passivhausstandard errichtet und wird CO2-neutral betrieben. Der Jahresenergiebedarf des Gebäudes wird über die Erträge der Photovoltaik-Anlage abgedeckt. Dazu zählen nicht nur die Temperierung (Erwärmung und Kühlung) des Gebäudes, sondern auch alle weiteren Verbräuche (Beleuchtung, Computer und sonstige Geräte). Herzstück ist die Energiezentrale. Von außen erfahrbar ist die Technik durch ein Schaufenster auf Straßenniveau, das einen Blick auf die innovative Technik zulässt. Das Gebäude wird über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einem Eisspeicher beheizt. Im 150 Kubikmeter großen Eisspeichertank sieht man die Wärmetauschschleifen. Die Wärmepumpe entzieht dem Eisspeicher Energie, also Wärme, wenn die Wassermoleküle im Eisspeicher zu festen Kristallen gefrieren und ihre Bewegungsenergie freisetzen. Diese Energie wird dann zum Heizen genutzt. Um die Eiskristalle wieder aufzutauen, wird die im Gebäude durch Beleuchtung, Computer und Menschen entstehende Wärme verwendet, um das Eis wieder zu verflüssigen und somit den Speicher wieder aufzuladen. Durch ein rund 20 Kilometer langes Rohrsystem in den Betondecken (Betonkerntemperierung) wird den Räumen die Wärme entzogen und über den Eisspeicher geführt. Ein Blockheizkraftwerk und ein Brennwertkessel sind zuschaltbar. Außerdem gibt es die Möglichkeit eine Brennstoffzelle anzuschließen. Im Vorraum zur Energiezentrale werden im „Showroom“ erklärende Filme gezeigt.

Blauschmiede – Existenzgründerzentrum im Blauhaus

Im NEW-Blauhaus ist mit der Blauschmiede ein Existenzgründerzentrum untergebracht. Sieben Büros werden für jeweils zwei Jahre an Existenzgründer aus dem Bereich Energie vermietet. Eine hochkarätig besetzte Jury wählt aus den Bewerbern geeignete Jungunternehmer aus, denen in der Blauschmiede mit einem umfangreichen Leistungspaket (ermäßigte Miete, Praktika in der NEW-Unternehmensgruppe, Bereitstellung von E-Fahrzeugen) ein optimaler Nährboden für einen erfolgreichen Unternehmensstart geboten wird. Die Blauschmiede ist ein Projekt, mit dem die NEW gemeinsam mit Partnerunternehmen die Region stärken will.

Innovatorium – das Energielabor im NEW-Blauhaus

Im Innovatorium trifft Wissenschaft auf Praxis. Das Energielabor ist – mit jeweils unterschiedlichen Ansprüchen und Intensitäten – sowohl für BWL-Studierende (mit Vertiefung Energiemanagement) als auch für Gymnasial- und Gesamtschüler ab Klasse 10, die eine Hochschulzugangsberechtigung anstreben, vorgesehen. Das umfangreiche Themenangebot umfasst die Bereiche Energiemanagement, Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Kostenrechnung und Wirtschaftlichkeitsanalysen. Das Energielabor wird ab dem Sommersemester 2016 in den Lehrplan der Studenten eingefügt. Sie erhalten durch das Labor die Möglichkeit, zum Beispiel Wärmeleitmessungen an Wärmetauschern durchzuführen und so theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen und anzuwenden. Die Energielabor Schüler Workshops sehen einen fünftägigen Workshop vor, in denen die Schüler technische Analysen anwenden, um dann ökonomische Berechnungen durchzuführen. Die Schüler können so Hochschulluft schnuppern. Geplant ist Ende 2016 mit den Schüler Workshops zu beginnen.

Car-Sharing Pilotprojekt im NEW-Blauhaus

Ein erster Schritt ist das Angebot von zwei Elektroautos am NEW-Blauhaus im Rahmen eines Car-Sharing Modellversuchs. NEW- und Hochschulmitarbeiter sowie interessierte Studenten können die Elektroautos künftig stunden- oder tageweise für Dienst- und Privatfahrten gegen Gebühr ausleihen. Die Idee dahinter: Wer nur selten ein Auto braucht, kann sich auch einen Pkw mit anderen teilen. Das ist günstiger und schont das Klima. Die NEW möchte in ihrem Pilotversuch Erfahrungen mit verschiedenen Elektro-Serienfahrzeugen im Alltag sammeln sowie automatisierte Abrechnungs- und Verleihsysteme testen. Die E-Autos werden auf eigenen Parkplätzen mit einer Stromladestation mit zwei voneinander unabhängigen Ladepunkten vor dem NEW-Blauhaus platziert.

Hochschule Niederrhein zieht in die vier Obergeschosse

Die Hochschule nutzt zwei Drittel der Fläche im NEW-Blauhaus. 80 Hochschulmitarbeiter aus den Bereichen NEW-Stiftungsprofessur, den Forschungsinstituten NIERS (Niederrhein Institut für Regional- und Strukturforschung) und GEMIT (Institut für Geschäftsprozessmanagement und IT) sowie der IT-Hochschulservice (KIS) sind im NEW-Blauhaus beheimatet. Neben der modernen Hochschulbibliothek, die sich über zwei Etagen erstreckt und eine Terrasse beinhaltet, stehen noch Seminarbereiche und Kommunikationszonen zur Verfügung.

NEW-Stiftungsprofessur „Energiecontrolling“

Schon seit vielen Jahren gibt es eine Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Niederrhein und der NEW. Dazu zählt auch die NEW-Stiftungsprofessur „Energiecontrolling“ mit Professor Dr. Ulrich Nissen, die seit dem 1. März 2013 durch die NEW AG finanziert wird. Zur Professur gehören Forschungs- und Beratungsaktivitäten auf dem Gebiet der Energieeffizienz und der regenerativen Energien. Dabei werden sowohl Industrieunternehmen als auch private Haushalte hinsichtlich ihres Energieverbrauchs und potenzieller Einsparmaßnahmen beraten. Zu den Schwerpunkten der angewandten Forschung und Beratung zählen die Themen „Energiekostenmanagement“ (verursachungsgerechte Berücksichtigung von Energiekosten im Controlling) und „Energieinvestitionsrechnung“ (Wirtschaftlichkeitsanalysen von Energieeffizienzmaßnahmen und von regenerativen Energieanlagen). Darüber hinaus beschäftigt sich die Professur derzeit intensiv auch mit Energiemanagementsystemen und Energieaudits. Sie besteht aus ihrem Leiter, Prof. Dr. Ulrich Nissen, und zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern.

Bibliothek

Die Lernbedingungen für die Studierenden in der Bibliothek werden sich deutlich verbessern: Es wird drei Gruppenräume für jeweils sechs bis acht Personen geben und zusätzliche Lese- und PC-Arbeitsplätze. Insgesamt erhöht sich die Anzahl der Arbeitsplätze um mehr als die Hälfte (zzgl. 20 Sitzmöglichkeiten auf der Dachterrasse). Hinzu kommt eine deutliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität bezüglich Temperatur, Frischluft und Tageslicht. Zugleich wird eine neue Form der Verbuchung eingeführt: Anstelle der bisherigen Technik mit Scanner und Strichcode wird die Ausleihe/Rückgabe über funkgesteuerte RFID-Antennen erfolgen. Dadurch können die Besucherinnen und Besucher ihre Jacken und Taschen mit in die Bibliothek nehmen. Die Rückgabe wird rund um die Uhr möglich sein.

Hochschul-IT KIS

Die Hochschul-IT (KIS) wird mit zunächst zehn Mitarbeitern sowie einer wechselnden Anzahl studentischer Mitarbeiter in das NEW-Blauhaus einziehen. Highlight ist das Servicecenter im Erdgeschoss, an prominenter Stelle direkt gegenüber dem Haupteingang gelegen. Mit seiner Glaswand zum Foyer und der durchgehenden ebenfalls bodentiefen Fensterfront wurde hier ein ansprechender Raum für den Publikumsverkehr geschaffen. Das Servicecenter ist täglich von 8 bis 16 Uhr für den Publikumsverkehr geöffnet.

Forschungsinstitut NIERS

Das Niederrhein Institut für Regional und Strukturforschung (NIERS) ist ein Forschungsinstitut der Hochschule Niederrhein, das sozioökonomische Themenstellungen auf regionaler Ebene analysiert. NIERS betreibt praxisorientierte und politikberatende Forschung, ist von Ökonomen geführt und trotzdem interdisziplinär ausgerichtet. Neben öffentlicher Auftragsforschung erarbeitet das Institut Analysen für den „Niederrhein" und seine Teilgebiete zu unterschiedlichen Themenfeldern. Neben Institutsleiter Prof. Dr. Rüdiger Hamm werden sieben wissenschaftliche Mitarbeiter/Innen des NIERS, zwei Mitarbeiter/Innen von SoCon, die gemeinsam mit NIERS an Projekten zur Stärkung lokaler Ökonomien arbeiten, und fünf studentische Mitarbeiter Räume im NEW-Blauhaus beziehen.

Forschungsinstitut GEMIT

Das Institut für Geschäftsprozessmanagement und IT (GEMIT) der Hochschule Niederrhein befasst sich mit anwendungsorientierter Forschung in den Bereichen Logistik, IT und Human Resources. Am Puls der Zeit beschäftigen sich die Mitarbeiter mit etablierten und zukunftsorientierten Themenbereichen und unterstützen Unternehmen bei der Optimierung ihrer Geschäftsprozesse. GEMIT verknüpft aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit bewährten Lösungen aus der Praxis. Neben Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Mülders werden fünf wissenschaftliche Mitarbeiter Räume im NEW-Blauhaus beziehen.

Unser Foto zeigt (v.l.): Gereon Frauenrath (Geschäftsführer Generalunternehmer Fa. Frauenrath), Armin Marx (Vorstandsmitglied der NEW AG), Frank Salmon (Leiter der Bibliothek, HSN), Dr. Rainer Hellekes (ehemaliges Vorstandsmitglied der NEW AG), Gerhard Wittfeld (Geschäftsführer Kadawittfeldarchitektur), Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg (Präsident der Hochschule Niederrhein (HSN)), Frank Kindervatter (Vorstandsmitglied der NEW AG) und Felix Heinrichs (Aufsichtsratsvorsitzender NEW mobil + aktiv MG) bei der offiziellen Eröffnung des NEW-Blauhaus.