Das Wasserturmstipendium der NEW

06.10.2014 –

Auf der Suche nach einer geeigneten Nutzung für die ehemalige Pumpenwärterwohnung im Wasserturm an der Viersener Straße entwickelte die Geschäftsführung der damaligen Stadtwerke Mönchengladbach das Projekt des Wasserturmstipendiums.

Das Ziel dieses kulturellen Engagements ist bis heute das gleiche geblieben: Jungen Künstlern den Start in die Selbstständigkeit zu erleichtern, indem sie die Räume der Pumpenwärterwohnung zwei Jahre unentgeltlich als Atelier oder Wohnung nutzen können. Außerdem bietet die NEW den Stipendiaten die Möglichkeit, im Rahmen der „Linie Kunst“ drei Monate lang ihre Werke im Foyer der NEW-Hauptverwaltung auf der Odenkirchener Straße zu zeigen. Von März bis Juni 2014 war die Abschluss-Ausstellung „Glauben Machen“ von Kristina Stoyanova Vorgänger Vesko Gösel zu sehen.

 

Das Bewerbungsverfahren

Drei geeignete Studenten für das Wasserturm-Stipendium werden vom Professor der Abschlussklasse der Kunstakademie Düsseldorf vorgeschlagen. Aus diesen Kandidaten wählt eine Jury den Gewinner aus. In diesem Jahr konnte Kristina Stoyanova das Bewerbungsverfahren für sich entscheiden.

 

Die neue Stipendiatin heißt Kristina Stoyanova

Die Künstlerin ist die 13. NEW-Wasserturmstipendiatin. Kristina Stoyanova wurde im Jahr 1977 in Karlovo in Bulgarien geboren und studierte ab 1999 Literatur- und Sprachwissenschaften an der Universität in Sofia. Später folgte ein Malerei-Studium an der Kunstakademie Mainz bei Professor Winfried Virnich. Im Jahr 2005 begann Kristina Stoyanova ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde 2007 Meisterschülerin bei Professorin Rita McBride und Gast-Studentin bei Professor Peter Doig.

 

Kristina Stoyanova lebt und arbeitet in New York, Düsseldorf und Sofia. Ihr Werk umfasst Film, Fotografie, Installation, Skulptur und Performance. Dabei kommen Materialien wie Harz, Pappboxen oder Holz zum Einsatz. Die aufstrebende Künstlerin war schon an Gruppenausstellungen in New York, London und Kyoto beteiligt. Für ihre Kunstwerke wurde Kristina Stoyanova unter anderem mit dem Stipendium der Kunststiftung NRW, einem Fulbright Stipendium, dem Artist in Residency Stipendium im Vermont Studio Center sowie einem Reisestipendium für die USA vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW bedacht.

 

Ihre Druckarbeit „Whatever Michael says is true“ stellt beispielsweise ein Storyboard zur gleichnamigen Video-Arbeit aus dem Jahr 2007 dar. Das Video zeigt eine Schießerei in einem Apartment und wirft Fragen auf zu stereotypischen Geschlechterrollen und dem Spannungsverhältnis zwischen der Realität und ihrer Darstellung durch die visuellen Medien.