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13 TRINKWASSER " LANDWIRTSCHAFT NEUE WEGE GEGEN NITRAT EINE GUTE TRINKWASSERQUALITÄT MIT N IEDRIGEM NITRATGEHALT – S EIT 2 5 JAHREN KOOPERIERT DI E NEW NIEDERRHEINWASSER DAFÜR MIT L ANDWIRTEN DE R R EGION. E IN NEUES B EWIRTSCHAFTUNGSPRORAMM GEHT NOCH E INEN SCHRITT W EITER: GRUNDWASSERSCHONENDE FRUCHTFOLGEN SOLLEN DE N NITRATEINTRAG AUS DE R L ANDWIRTSCHAFT ZUSÄTZLICH MINDERN. Foto: Fotolia/AVTG Die Trinkwasserqualität der NEW ist gut: An allen Wasserwerken liegen die ermittelten Nitratmesswerte unter dem EUGrenzwert von 50 mg/l. „Wir möchten aber auch in 20, 30 und 50 Jahren noch hochwertiges Trinkwasser produzieren“, erklärt Detlef Schumacher, Geschäftsführer der NEW NiederrheinWasser. In Dülken und Gatzweiler hat die NEW daher ein neues Extensivierungsprogramm auf ihren Acker ächen erprobt. Die landwirtschaftlichen Betriebe, die diese Fläche bewirtschaften, verp ichteten sich mit der Unterzeichnung der Pachtverträge zur Einhaltung der darin vorgesehenen fünfjährigen Anbau- und Düngepläne. Die Verträge regelten auch die jährlich maximale Stickstoffgabe pro Hektar: 120 kg Gesamtstickstoff (N) waren erlaubt, 50 kg weniger, als es die neue Düngeverordnung vorsieht. Von 2012 bis 2017 dauerte das Pilotprojekt, regelmäßig nahm die NEW Bodenproben aus unterschiedlichen Tiefen und untersuchte deren Gehalt an Stickstoff, Nitrat und anderen Schadstoffen. Gelang es den Landwirten, die zu Beginn des Projektes festgeschriebenen Stickstoff- beziehungsweise Nitratwerte auf den Äckern zu unterschreiten, erhielten sie von der NEW eine Prämie. Abhilfe aus der Natur Nitrat entsteht, wenn über Dünger oder Ernterückstände mehr Stickstoff in den Boden gelangt, als die P anzen verwerten können. Es ist im Boden sehr mobil und wird mit dem Sickerwasser allmählich ins Grundwasser ausgewaschen. Insbesondere in den Wintermonaten ist das ein Problem. So bringt die für die Region typische Frühkartoffel nach der Ernte über Pflanzenrückstände noch viel Stickstoff in den Boden – ausgerechnet vor der vegetationslosen Winterzeit. „Dabei kommt die Abhilfe aus der Natur selbst“, weiß Roland Schindler, NEWAbteilungsleiter Wasserwirtschaft. Ein Zwischenfruchtanbau mit Ölrettich oder Gelbsenf verringert die Nitratauswaschung, da die P anzen den Stickstoff binden. Ende 2017 zeigten sich Landwirte und NEW sehr zufrieden: Alle Betriebe hatten ihre Zielvorgaben erreicht, im Sickerwasser der oberen Bodenschichten ließ sich so gut wie kein Nitrat mehr nachweisen.


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