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06 Lokale Energiewende
NEW-Vorstand Frank Kindervatter
spricht im Interview über die
aktuellen Herausforderungen von
ökologischem Wirtschaften.
Die Verantwortung für Umwelt und
Klima sind Leitlinien des unternehmerischen
Handels der NEW. Was
ist Ihr stärkster Antrieb?
Die Triebfeder unseres Engagements
ist zeitlos: Als kommunales
Versorgungsunternehmen sehen
wir uns in der Verantwortung,
dass unsere Region auch für
die nachfolgende Generation
lebenswert bleibt. So gingen im
Dezember 2017 in Linnich drei
neue Windräder von uns ans Netz.
Sie ersparen dem Klima jährlich
16.500 Tonnen Kohlendioxid.
Mit welchen strategischen Schritten
nähern Sie sich diesem Ziel?
Für eine gelingende Energiewende
müssen wir den Energieverbrauch
weiter senken, indem wir die technische
Effizienz erhöhen und mehr
alternative Energiequellen nutzen.
Dafür steht unter anderem das
NEW-Blauhaus. Hinzu kommt die
Reduktion von Verunreinigungen.
Um mit gutem Beispiel voranzugehen,
prüfen wir regelmäßig
alle internen Abläufe. Dabei ist
eines klar: Ökologie und Ökonomie
ergänzen sich bestens. Sichtbares
Zeichen unserer Anstrengungen ist
die Auszeichnung mit zwei „Energiewende
Awards“ in den Kategorien
„Effizienz“ und „Energiewende“.
Was sind die Zukunftsthemen der
NEW?
Die Zukunft wird viel digitaler und
mobiler sein. Die Energiebranche
ist stark im Wandel. Aber die NEW
ist gut vorbereitet und hat ein
großes Strategieprojekt angestoßen,
um sich zukunftssicher
aufzustellen. Und dabei haben wir
einen klaren Anspruch: Wir wollen
den Wandel des Energiemarktes
aktiv mitgestalten. Zum Beispiel in
Sachen E-Mobilität. Da haben wir
zwar noch eine Menge Arbeit vor
uns. Aber auf diesem Zukunftsfeld
zeigt sich unsere Vorreiterrolle in
der Region schon sehr gut.
Wie sieht dieses Engagement
konkret aus?
Wir erweitern permanent unseren
eigenen Fuhrpark an E-Fahrzeugen
und bauen die nötige Infrastruktur
an E-Ladesäulen in der
Region konsequent aus. Mithilfe
der Förderung des Bundesverkehrsministeriums
entstehen bis
Ende 2018 insgesamt 30 Ladesäulen
in unserem Versorgungsgebiet.
Über das Land NRW bekommen
wir zusätzlich weitere 100 Ladesäulen
gefördert. Der Strom,
der an E-Ladesäulen „getankt“
wird, stammt zu 100 Prozent aus
regenerativen Quellen und ist
CO2-frei. Zudem rollen ab Mitte
2019 vier Elektro-Busse durch
Mönchengladbach. Unsere ganzen
Erfahrungen bringen wir auch in
das Projekt SHAREuregio ein. In
diesem Pilotprojekt geht es um
grenzüberschreitende Elektromobilität
im Grenzraum von Deutschland
und den Niederlanden.
Wie entfaltet das Engagement der
NEW seine Breitenwirkung?
Die Energiewende muss von vielen
Schultern getragen werden. Die
NEW unterstützt Privatkunden bei
ihrer persönlichen Energiewende,
unter anderem mit dem eigenen
Solardach, dem NEW EnergieDach.
Zudem helfen wir Unternehmen
beispielsweise mit Energieaudits,
ihre Effizienz zu steigern. Aber vor
allem setzen wir auf ein enges Band
mit den Kommunen. Das Mobilitätsverhalten
der Menschen wird sich
in den kommenden Jahren deutlich
verändern. Darauf müssen sich
die Kommunen vorbereiten – und
dabei unterstützen wir sie. Über die
Schnuppermiete können Sie heute
schon E-Autos von uns testen. Zudem
brauchen die Kommunen einen
starken Partner an ihrer Seite, der
sie kompetent, verlässlich und mit
guten Ideen in die Zukunft begleitet.