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Gluth. „Den Schülern macht diese praxisorientierte
Arbeitsweise Spaß: Wo sonst haben sie die Gelegenheit,
experimentell zu ermitteln, in welche Himmelsrichtung
ein Haus idealerweise ausgerichtet sein sollte, damit
die Solaranlage auf dem Dach den Strom genau dann
liefert, wenn die Bewohner ihn brauchen?“ Das zwischen
Hochschule und NEW erarbeitete Konzept geht
auf: Die erste Pilotphase startete 2017 mit insgesamt
zwei Schulen und 30 Schülern. Ob Workshops zu
Photovoltaik,
Wärmepumpe, Stromerzeugung durch
Körperenergie oder wirtschaftliche Bewertung von
Wärmedämmmaßnahmen: Über eigenes Ausprobieren
zu lernen, machte den jungen Teilnehmern großen
Spaß. Und ihr Interesse an Naturwissenschaften, an der
Hochschule und an den immer wichtiger werdenden
energietechnischen Berufen wurde geweckt. Für 2018
sind weitere sechs bis sieben Durchläufe geplant. Auch
wenn das Innovatorium konzeptionell für Schüler
entwickelt wurde, unterstützt es ebenso die Lehrver-
Im Energielabor wird viel experimentiert:
wie hier mit verschiedenen
Rotorformen und -längen, um den
Einfluss auf die Leistung einer
Windenergieanlage zu testen.
anstaltungen der Hochschule Niederrhein – zumeist
im Rahmen von energiebezogenen Seminaren und
Vorlesungen wie „Betriebswirtschaftliches Energiemanagement“
oder „Energy Management Accounting“.
NACHHALTIGER LERNEFFEKT
„Studierende in betriebswirtschaftlichen Bachelor- und
Masterstudiengängen erhalten hier die Möglichkeit,
energiewirtschaftliche Problemstellungen praxisorientiert
zu begreifen“, sagt Professor Dr. Ulrich Nissen.
Dabei stehe die Verknüpfung von technischem Verständnis
und der Bewertung der Wirtschaftlichkeit
von energiebezogenen Technologien im Mittelpunkt.
Doktorand Nathanael Harfst weiß aus Erfahrung: „Die
Labor-Atmosphäre mit ihrer selbstständigen Versuchsbearbeitung
unterscheidet sich deutlich von klassischen
BWL-Seminaren. Allein hierdurch wird ein nachhaltiger
Lerneffekt ausgelöst.“ Pro Jahr nehmen je 10 bis 25
Studierende aus bis zu vier energiebezogenen Lehrveranstaltungen
teil. Sie alle könnten künftig zum Gelingen
der Energiewende beitragen.
Bei diesem Versuch
messen die Teilnehmer
die Stromerträge einer
PV-Anlage in Abhängigkeit
von Sonnenstand
und Ausrichtung des
Dachs.