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UMWELTTIPP " ELEKTROMOBILITÄT
SCHLUSS MIT DEN
ELEKTRO-VORURTEILEN
ANETA KNEBEL VON DE R NEW K ENNT DI E VORURTEILE GEGENÜBER E LEKTROAUTOS.
SEIT JANUAR FÄHRT S IE SELBST E INEN SMARTEN E-FLITZER. S IE SOLLEN HELFEN,
UNSERE S TÄDTE SAUBERER UND E IN B ISSCHEN LEISER ZU M ACHEN. Z EIT, DI E L ETZTEN
ZWEIFEL AUSZURÄUMEN.
STROMER VOLL ALLTAGSTAUGLICH
Mit leerem Akku liegenzubleiben, hat ein neues Wort hervorgebracht:
„Reichweitenangst“. Doch die Furcht ist
weit hergeholt. Laut Kraftfahrtbundesamt fuhr 2016 jeder
Pkw in Deutschland durchschnittlich 14.015 Kilometer im
Jahr. Das bedeutet, dass die meisten Autos knapp 40 Kilometer
pro Tag unterwegs sind und dann die übrige Zeit
herumstehen. Genau in diesen Stunden können sie an
die Steckdose – ob tagsüber am Arbeitsplatz oder nachts
daheim. Und so fährt man fast immer mit vollem Akku
los. Europas meistverkauftes E-Auto, der Renault Zoe,
hat einen 41 Kilowattstunden-Akku und kommt mit einer
Ladung unter realen Bedingungen gut 300 Kilometer
weit. In richtig kalten Wintern können es 100 Kilometer
weniger sein. Das heißt: Ein Elektroauto ist voll alltagstauglich,
eignet sich heute schon perfekt als Pendler-
oder Zweitfahrzeug und darf auch morgen garantiert
noch in die Stadt.
E-AUTOS SIND VERLÄSSLICH
E-Fahrzeuge gelten als neu. Und daher hegen manche Verbraucher
Zweifel an der Technik. Die Wahrheit ist: Noch vor
dem berühmten, dreirädrigen und mit Benzin betriebenen
Benz-Motorwagen von 1886 waren bereits elektrische Autos
auf der Straße. Die Elektromotortechnik ist also uralt
und in ihrer Zuverlässigkeit lang erprobt – egal ob elektrische
Zahnbürste, Waschmaschine oder E-Lok. Doch was
ist mit den Akkus? Deren Technik ist natürlich nicht 100
Jahre alt. Langzeiterfahrungen kann es daher noch nicht
geben. Experten gehen aber davon aus, dass Akkus mindestens
tausend Ladezyklen aushalten. Beispiel: Könnte
man pro Zyklus Strom für eine echte Reichweite von 300 Kilometern
laden, ergäbe sich eine Lebensdauer von 300.000
Kilometern. Außerdem beruhigend: Die Hersteller der E-Autos
geben mehrjährige Garantien auf die Akkus. Und wem
das noch zu unsicher ist: Man kann auch teilweise den Akku
mieten. Sollte dann die Leistung über die Maßen nachlassen,
wird dieser einfach getauscht.
Im Vergleich
sind die noch
viel zu teuer
E-AUTOS RECHNEN SICH
Wenn man die Gesamtkosten für ein Auto im Blick hat,
lohnt sich der Umstieg. Zwar sind Elektrofahrzeuge wegen
der Akkupreise momentan in der Anschaffung noch teurer
als vergleichbare Verbrenner. Sie kosten im Betrieb aber
deutlich weniger. Das fängt schon bei der Wartung an:
E-Autos brauchen keinen Ölwechsel und haben kaum Bremsenverschleiß,
da sie durch den Motor stark verzögern. Der
fungiert dann als Generator und rekuperiert, gewinnt also
Strom zurück. E-Autos bestehen auch aus weniger Teilen
als Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Und was nicht vorhanden
ist, kann nicht kaputtgehen. Reparaturen werden weniger.
Bleiben die Energiekosten: Hier punkten die E-Flitzer so
richtig. Denn Strom ist bei Weitem preiswerter als Benzin
oder Diesel. Wer auf den Autostrom NEW e-mobility@home
setzt, pro tiert vom Stromtarif speziell für Elektroautos. Er
ist günstiger als Haushaltsstrom und stammt zu 100 Prozent
aus erneuerbaren Quellen. Ein elektrischer Kleinwagen
hat ab einer Nutzungsdauer von acht Jahren einen Kostenvorteil
von 2.500 Euro, hat das Freiburger Öko-Institut errechnet.
Unter emob-kostenrechner.oeko.de kann man im
Internet selbst vergleichen.
KRAFTVOLL VOM START WEG
Von wegen „lahm“. Das Gegenteil ist der Fall. Elektromotoren
haben das höchste Drehmoment sofort, während Benzin-
oder Dieselantriebe sich in diesen Bereich erst hochruckeln
müssen. Das heißt: E-Autos beschleunigen enorm rasant und
all dies ohne Krach und Abgase. Wer diesen Fahrspaß einmal
genossen hat, kann ein Dauergrinsen nicht verbergen und
will kaum mehr in die alte Verbrenner-Welt zurück.