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den Stromverbrauch an einem bestimmten Tag. Oder in einer
Woche, einem Monat oder einem Jahr. Für die letzten
24 Monate sind die Daten mit einem PIN-Code abrufbar.
Sparschwein im Keller
„Und wozu?“, will Leah wissen. Denn bei ihr im Keller hängt
auch schon so ein neuer Zähler. „Schlaue Frage! Damit hast
du deinen Verbrauch viel besser im Blick und kannst leichter
Energie sparen. Das ist gut für den Geldbeutel – und
fürs Klima“, sagt Michael. Da fällt Leah ein, dass ihr Dad
am Wochenende die Halogen-Deckenspots gegen LEDs
ausgetauscht hat. „Prima, dann vergleicht doch mal den
Stromverbrauch
von dieser Woche mit dem der Vorwoche.
Vielleicht hat der Lampentausch ja schon etwas gebracht“,
schlägt Michael vor. Leah verspricht es.
Rollout der smarten Zähler
Die digitalen Zähler setzt die NEW Netz nach und nach bei
ihren Kunden ein: in jedem Neubau und immer, wenn ältere
Zähler meist nach 16 Jahren ausgewechselt werden müssen.
Michael erwähnt, dass der Austausch der Zähler häufig
Smart Meter Rollout genannt wird. „Das ist aber ein
Missverständnis. Denn nur wer einen richtig hohen Stromverbrauch
hat – zum Beispiel Industrie- und Gewerbebetriebe
– oder wer mit einer Solaranlage selbst Energie erzeugt,
der braucht jetzt oder später einen Smart Meter.“ Leah
schaut irritiert. „Was ist ein Smart Meter?“ Im Grunde funktioniert
der genauso wie unser digitaler Stromzähler, holt
Michael aus. Was ihn aber besonders macht: „Er kann kommunizieren.“
Michael nimmt ein weiß-blaues Kästchen mit
drei LED-Lämpchen aus der Jackentasche, das genau in
die Lücke im Bauch des grauen Zählers passt. „Das ist ein
Smart Meter Gateway. Damit kann der digitale Zähler ähnlich
wie dein Handy per Mobilfunk Daten versenden und
empfangen“, erzählt Michael. Stromversorger und Netzbetreiber
wie die NEW Netz bekommen dann automatisch alle
Verbrauchsdaten übermittelt – und das Ablesen des Zählers
von Hand für die Jahresrechnung wird überflüssig.
Adler gegen Datenklau
„Da ist ein Adler auf dem Smart-Dingsda“, bemerkt Leah.
„Der ist vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.
Das Zeichen bestätigt, dass unser Gateway sicher
gegen Hackerangriffe und Datenklau ist.“ Leah hat einen
Einwand: „Aber nicht alle Zähler haben das Zeichen.“ Prima
gesehen! „Die einfachen digitalen Zähler können ja auch
noch gar keine Daten senden und empfangen. Aber du
kannst sie später mit einem Smart Meter Gateway nachrüsten,
wenn du willst“, ergänzt Michael.
Hinter dem Smart Meter Rollout steckt nämlich ein ganz
wichtiges Ziel: der Klimaschutz. Die intelligente Technik soll
helfen, den Strom aus erneuerbaren
Energien bald besser
nutzen zu können. Denn die Sonne scheint, und der Wind
weht nicht immer dann, wenn man sie oder ihn gerade
braucht. „Logo“, bemerkt Lea. Deshalb soll es in Zukunft
zum Beispiel flexible Strompreise geben, erklärt Michael.
Je nachdem, ob gerade viel klimafreundliche Energie produziert
wird oder wenig, kann der Strom dann an bestimmten
Tageszeitpunkten etwas preiswerter oder auch teurer
sein. An sonnigen Tagen gibt es zum Beispiel mehr Solarenergie.
Das bekommen die Smart Meter mit und sorgen
dafür, dass elektrische Hausgeräte zum günstigsten Zeitpunkt
von allein anspringen. Oder dass die Solaranlage die
Energie vom Hausdach bei hohen Preisen ins Netz speist,
und wenn der Preis unten ist, lieber das eigene Elektroauto
damit lädt. „Das ist aber alles noch Zukunftsmusik“, gibt
Michael zu. Genug gelernt! Leah hat ihren Dad am Eingang
entdeckt. Ihm kann sie jetzt eine Menge erzählen – zum
Beispiel über Waschmaschinen, die nachts starten, weil der
Nordseewind kräftig bläst …