Fotos: Mar tin Leclaire
Für Georg und Simone Wendelin ist es der erste Frühling
unter ihrem neuen NEW EnergieDach. 27 Solarpanels mit
Ost-West-Ausrichtung produzieren jetzt klimafreundlich
Strom für den Vierpersonenhaushalt. In einem durchschnittlichen
Jahr können das bis 7.000 Kilowattstunden
sein. Eric Fingas, NEW-Fachmann für Photovoltaik und
Elektromobilität, hat die Anlage berechnet. „Nach klassischer
Lehrmeinung eignen sich Süddächer besonders gut
für Photovoltaik. Wer aber auf einen hohen Eigenverbrauch
setzt, kann mit einem Ost-West-Dach im Tagesverlauf sogar
mehr Gewinn erzielen.“ Denn die Spitzenverbrauchszeiten
lägen meist nicht in der Mittagszeit, sondern eher in den
Morgen- und Abendstunden – dann, wenn alle zu Hause sind
und eißig elektrische Geräte und heißes Wasser nutzen.
Strom für abends bunkern
Die Wendelins setzen auf einen hohen Eigenverbrauch, der
inzwischen entscheidend für die Wirtschaftlichkeit einer
Photovoltaikanlage ist. Beim Hausbau vor zwölf Jahren hat
sich das Paar bewusst für eine umweltfreundliche Wärmepumpenheizung
entschieden. Diese nimmt jetzt den Solarstrom
ab, den die elektrischen Verbraucher im Haushalt übrig
lassen. Wenn auch die Wärmepumpe genug hat, dann
„bunkert“ ein Batteriespeicher in der Garage die restlichen
Strommengen für später. Mit 7,7 kW Speicherkapazität
sorgt dieser dafür, dass die elektrischen Verbraucher im
Haus auch nachts weiter mit Solarstrom laufen. „Vor allem
die Wärmepumpe braucht die Speicherleistung, um durch
die Nacht zu kommen“, erklärt Georg Wendelin.
Mit Sonne in der Batterie fahren
Der Solarspeicher hängt in der Garage, in der seit März
auch das neue Elektroauto von Georg Wendelin steht. Den
Akku des Stromers lädt er an einer smarten Wallbox, die
ebenfalls die NEW passend für ihn geplant hat. Damit lässt
sich die Ladung so steuern, dass immer genau die Strommenge
in den Akku ießt, die der Überschussenergie der
Solaranlage entspricht. Dabei wird die 11-kW-Ladestation
nur mit der Leistung aus Eigenherstellung versorgt, die
nicht gespeichert oder von anderen Verbrauchern im Haus
genutzt werden kann. PV-Überschussladen ist der Fachbegriff
dafür. „Das Laden dauert so zwar länger, aber man
braucht keinen Netzstrom und fährt im Sommer nur mit
Sonne in der Batterie“, sagt Georg Wendelin, dem die Vorstellung
sichtlich gefällt. Im März gab es bei ihm schon
reichlich Überschussstrom, im Winter wird hauptsächlich
Energie aus dem Netz geladen. Und wenn das Auto mal
schneller startklar sein muss? Dann kann Georg Wendelin
die Überschussladung per Smartphone-App deaktivieren
und die Ladedauer mit Netzstrom verkürzen.
PV-Überschussladen ist prima fürs Klima und fürs Portemonnaie.
Denn bei den meisten Photovoltaikanlagen wird
die Überschussenergie ins öffentliche Netz eingespeist und
somit praktisch verschenkt. „Bei kleinen Solaranlagen mit
einer Leistung zwischen 1 und 10 kWp erhält man gerade
6,83 Cent Vergütung pro Kilowattstunde“, sagt Eric Fingas.
Beim aktuellen Arbeitspreis für Haushaltsstrom spart Georg
Wendelin etwa 27 Cent für jede Kilowattstunde, die er nicht
ins Netz einspeist, sondern in seine Autobatterie lädt.
Unabhängiger mit eigenem Strom
Aus ökologischer Sicht ist ein NEW EnergieDach natürlich
immer eine sinnvolle Investition. Aber auch wirtschaftlich
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„DER G EDANKE, E TWAS F ÜR D IE
UMWELT Z U T UN U ND P ERSPEKTIVISCH
S OGAR G ELD D ABEI
ZU S PAREN, H AT U NS D IE E NTSCHEIDUNG
LETZTLICH EINFACH
GEMACHT.“
Georg Wendelin, Hausbesitzer
Fortsetzung auf Seite 6