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VEREINSFÖRDERUNG " SONNENSCHEIN E. V. VIERSEN
HAND IN HAND
FÜR BILDUNG
UND INTEGRATION
ELENA ROLLMANN H AT K INDER I N IHR HERZ GESCHLOSSEN. GANZ B ESONDERS DIE,
DIE E S IN UNSERER GESELLSCHAFT S CHWERER H ABEN. FÜR S IE UND IHRE FAMILIEN
GRÜNDETE DI E V IERSENERIN 2015 DE N V EREIN SONNENSCHEIN E . V.
Schmetterlinge, Marienkäfer, Blumen
und ein großer Regenbogen auf Stoffbahnen
zieren die Wände im „Treff.Mitte“
der Stadt Viersen in der Anne-Frank-
Gesamtschule. Das große lila Herz hat
Evelina gemalt. Sie kommt regelmäßig
zu den samstäglichen Spiele- und Bastelnachmittagen
des Vereins Sonnenschein
e. V. Als Achtjährige hat sie einmal
bei einer Theateraufführung mitgewirkt.
„Ich war der Fuchs. Das hat
großen Spaß gemacht!“, erzählt die Elfjährige
verlegen.
Am besten gefallen Evelina die kostenfreien
Ausüge, die die Vereinsvorsitzende
Elena Rollmann und ihr Mann
Viktor zusammen mit den anderen
Ehrenamtlichen regelmäßig organisieren.
In den Sommerferien ging es für
insgesamt rund 60 Sonnenschein-Kinder
nebst Eltern ins Wunderland nach
Kalkar, ins Irrland nach Kevelaer oder
auch auf den Naturspielplatz Speeltuin
Kitskensberg nach Roermond – gefördert
durch die NEW. „Die Kinder waren
so begeistert“, erinnert sich Elena Rollmann
strahlend. Für sein Angebot müsse
der Verein in Viersen nicht groß
Werbung machen. „Das spricht sich
auch so herum.“
Benachteiligten Kindern helfen
Für Kinder, die es in unserer Gesellschaft
schwerer haben, gründeten die
Rollmanns Anfang 2015 den Verein. Sie
kommen zum Beispiel aus Syrien, Afghanistan,
dem Irak und aus Somalia,
aber auch aus Familien deutscher Herkunft.
„Es war der Herzenswunsch meiner
Frau, wieder mit Kindern zu arbeiten“,
erzählt jetzt Viktor Rollmann. „Sie
ist ausgebildete Grundschullehrerin. Ihren
Beruf musste sie aber aufgeben, als
sie Anfang der 1990er-Jahre aus Kasachstan
nach Deutschland kam.“
Nun engagiert Elena Rollmann sich
ehrenamtlich für Bildung und Integration.
Alle Kinder sollen gleiche Chancen
auf ein gutes Aufwachsen, Bildung
und gesellschaftliche Teilhabe haben –
unabhängig von ihrer Herkunft und
vom Geld der Eltern, ist die 56-Jährige
überzeugt. Die Mitglieder helfen den
Kindern deshalb auch bei den Hausaufgaben,
bieten Nachhilfe und Leseförderung
an. Und sie spielen und
basteln mit ihnen oder gehen ins
Schwimmbad.
Das Künstlerische ist das Metier von
Viktor Rollmann. Der 69-Jährige ist ein
vielseitiger Musiker, gibt den Kindern
für wenig Geld Klavier-, Keyboard- oder
Akkordeonunterricht. Er leitet auch den
internationalen Eltern- und Kinderchor,
gibt Tanzkurse und inszeniert Theaterstücke.
Geprobt wird in der Irmgardis
Residenz in Süchteln, dem zweiten Vereinstreffpunkt.
Damit Kinder aus bedürftigen
Familien kostenlosen Musikunterricht
bekommen, hat Elena
Rollmann 2017 das Viersener Projekt
„Kein Kind zurücklassen“ aus der Taufe
gehoben und dafür eigens Fördergelder
beim Land NRW eingeworben.
Auch die Eltern mitnehmen
Von Beginn an bezieht das Sonnenschein
Team die Eltern in das Bemühen
um Integration ein. Vorwiegend seien
es Mütter, die herkämen, räumt Elena
Rollmann ein. Während die Kinder
basteln oder spielen, sitzen sie nebenan
und können ein wenig plauschen
oder ihre Sorgen bei Elena
Rollmann und den anderen loswerden.
Auch alltagspraktische Unterstützung
bieten die Vereinsmitglieder
an. Sie bereiten die Mütter auf die
Deutschkurse im Jobcenter vor, begleiten
sie zu Behörden, zur Ärztin
oder zum Arzt und vermitteln Kindergärtenplätze.
„Manchmal wollen die
Frauen auch einfach nur wissen, welche
Creme ich benutze und wo es die
zu kaufen gibt“, stellt Elena Rollmann
belustigt fest. Oft vertrauten die Mütter
seiner Frau mehr als den Ämtern,
ergänzt ihr Mann augenzwinkernd.
AUF SPENDEN
ANGEWIESEN
Rund ein Dutzend aktive Mitglieder bei
Sonnenschein e. V. widmen ihre freie
Zeit ehrenamtlich benachteiligten Kindern.
Für die Beschaffung von Bastelmaterial,
Ausflüge und für andere Aktivitäten
ist der Verein auf Spenden angewiesen.
Spenden Sie bitte auf das Konto
DE07 3205 0000 0002 7221 30 der
Sparkasse Krefeld.