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ENERGIETIPP
" BAUEN & S ANIEREN
WÄRMEPUMPE
IM ALTBAU –
GEHT DAS?
WÄRMEPUMPENHEIZUNGEN GELTEN ALS BESONDERS
SPARSAM UND UMWELTFREUNDLICH. IN
DER R EALITÄT S IND S IE E S ABER NUR UNTER
BESTIMMTEN VORAUSSETZUNGEN.
Foto: Glen Dimplex Deutschland GmbH / BWP
Mancher Sanierer spekuliert darauf, dem
CO2-Preis mit dem Wechsel von Öl oder Gas
auf Wärmepumpe ein Schnippchen schlagen
zu können. Der Kohlenstoffpreis wird in
Deutschland seit Anfang 2021 auf Emissionen
beim Heizen und im Verkehr erhoben.
Bis 2025 steigt er jährlich an, während Strom
im Gegenzug grüner und günstiger werden
soll. Gute Voraussetzungen also für Wärmepumpenheizungen.
Denn die erneuerbaren
Wärmeerzeuger machen mit einem technischen
Kniff die Umgebungsenergie aus der
Außenluft oder dem Erdreich nutzbar für
Heizung und Warmwasserbereitung. Je nach
Wärmequelle beziehen sie bis zu 80 Prozent
des Energiebedarfs aus der Umwelt und benötigen
dazu 20 Prozent Strom als Antriebsenergie.
Niedrige Vorlauftemperaturen
Im Neubau ist fast jede zweite Heizung eine
Wärmepumpe. Auch in Bestandsgebäuden
kann sich zum Beispiel eine Luft-Wärmepumpe
lohnen. Diese lässt sich einfacher nachrüsten,
da die Wärmequelle nicht erst aufwendig
erschlossen werden muss.
Modernisierer sollten jedoch bedenken: Wärmepumpensysteme
arbeiten nur dann efzient
und günstig, wenn sich die Wohnräume
auch bei Minusgraden mit niedrigen Vorlauftemperaturen
beheizen lassen. So benötigt
etwa eine mit Wärmepumpe kombinierte Fußbodenheizung
nur rund 40 ºC. Konventionelle
Heizkörper brauchen dagegen viel höhere
Vorlauftemperaturen, um die Räume zu erwärmen.
Auch eine gute Wärmedämmung
entscheidet über den efzienten Betrieb, da
erst gar nicht so viel Heizwärme erzeugt werden
muss. Ohne Wärmedämmung und
Flächenheizungen wird man an der Wärmepumpe
im Altbau also wenig Freude
haben.
Ein Kompromiss: die bestehende Brennwertheizung
über einen Pufferspeicher
mit einer Wärmepumpe kombinieren.
Während die Pumpe die meiste Zeit des
Jahres efzient allein arbeitet, schaltet
die Reglung den konventionellen Kessel
bei niedrigen Temperaturen zu, wenn der
Wärmepumpenbetrieb zu teuer wird. Eine
solche Hybridlösung spart CO2 und
schont damit Klima und Geldbeutel.
GELD FÜR
WÄRMEPUMPEN
Der Bund schießt beim Einbau
von Wärmepumpen bis
zu 35 Prozent der förderfähigen
Kosten hinzu. Wer sich
von seiner Ölheizung trennt,
bekommt nochmals 10 Prozent
mehr. Die Förderung gibt
es aber nur mit dem Nachweis
einer bestimmten
Mindest effizienz der Wärmepumpe.
Für
mehr Infos QR-
Code scannen
oder auf
www.bafa.de
gehen.
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TAU S CH E N,
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