„WASSERVERSORGUNG
IST E IN G ENERATIONENPROJEKT“
Detlef Schumacher, Geschäftsführer der
NEW Niederrheinwasser GmbH
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Betrieb gehen. Dann wird sich die
jährliche Fördermenge mit einem
Schlag fast verdreifachen, von jetzt
1 Mio. Kubikmeter (m) auf 2,7 Mio. m.
Die Menge reicht, um rund 54.000 Einwohner
mit Trinkwasser zu versorgen.
Neuer Brunnen für Reststrauch
Bis zu 125.000 Einwohner beliefert das
Wasserwerk Reststrauch im Südosten
von Mönchengladbach mit Trinkwasser.
Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit
hat die NEW Niederrheinwasser
im Sommer am Wassergewin-
nungsstandort Wiedbruch einen vierten
Tiefbrunnen gebohrt. Demnächst werden
damit in der Stunde bis zu 200 m
Rohwasser aus der Tiefe geholt – etwa
ein randvolles olympisches Schwimmbecken
pro Tag. Der neue Brunnen sichert
den Trinkwasserbedarf künftig
auch bei sommerlichen Verbrauchsspitzen.
Insgesamt 350.000 Euro kosteten
der Brunnenbau, der Anschluss
an das Rohwassernetz und die Stromversorgung
sowie die Anbindung an
die zentrale Netzleitwarte der NEW,
aus der die Brunnen und Wasserwerke
24/7 überwacht und gesteuert werden.
Sanierung bei laufendem Betrieb
Im Wasserwerk Viersen müssen zwei
Trinkwasserspeicher bei laufendem Betrieb
saniert werden. In den 250 m
bzw. 350 m großen Betonbehältern
unterhalb der Filteranlage sammelt sich
das aufbereitete Wasser zum Abtransport
in das Trinkwassernetz mittels
starker Pumpen. Bei der letzten turnusmäßigen
Überprüfung hat sich gezeigt,
dass die Oberächen stark angegriffen
sind. Die innere Betonschicht muss um
einige Zentimeter entfernt und neu aufgebaut
werden. Das Vorhaben wird
sich über zwei Winter bis in den April
2023 erstrecken und rund 700.000 Euro
kosten. Das Wasserwerk Viersen
versorgt bis zu 50.000 Menschen mit
dem wichtigsten Lebensmittel.
Nr. 6 bald wieder im Einsatz
Im Wasserwerk Dülken bei Viersen
wird in diesen Wochen der Doppelstock
lter mit der Nr. 6 runderneuert.
Da er nicht mehr benötigt wurde, hatte
man ihn bei der letzten Sanierung vor
20 Jahren ausgespart. Der zehn Meter
hohe und fünf Meter dicke Koloss wird
jetzt von innen sandgestrahlt, der Filterboden
mit neuen Düsen bestückt
Fotos: Mar tin Leclaire
und die Belüftungsanlage komplett umgebaut.
Die Sanierung wird 750.000 Euro
verschlingen. „Einen neuen zu bauen,
wäre allerdings erheblich teurer geworden“,
betont Wasserexperte Detlef
Schumacher. „Um einen Filter mit diesen
Ausmaßen überhaupt ins Wasserwerk
zu bekommen, wären umfangreiche
Baumaßnahmen erforderlich
gewesen.“ Ende des Jahres soll Nr. 6
wieder in Betrieb gehen und die Trinkwasserversorgung
in Dülken noch ein
Stück leistungsfähiger machen. Bis zu
137.500 Menschen kann das Wasserwerk
versorgen. Mittelfristig sollen von
dieser Fülle auch die Tönisvorster pro-
tieren, die ihr Wasser derzeit noch aus
dem Wasserwerk Willich beziehen.